Ich treffe mich mit Astrid Eisenhut-Sattler in ihrem Café im Stadthaus. Es ist sehr heiss, wir trinken zusammen „Hahnenburger“, kaltes Leitungswasser.
Astrid Eisenhut-Sattler wirtet nun schon seit 10 Jahren im „Stadthauscafé“ an der Stadthausgasse 13. Im Sommer ist es dort wunderbar, vor allem dann, wenn man im schönen Innenhof des denkmalgeschützten Stadthauses (Sitz der Bürgergemeinde der Stadt Basel) die Zeit verbringen kann. Es ist ruhig dort, man hört das Geplauder der Gäste, das Gezwitscher der Vögel und das Plätschern des Brunnens.
Frau Eisenhut, sie haben einen anstrengenden Job. Wie lange soll man arbeiten?
Für mich ist das Führen meines eigenen kleinen Gastrobetriebes ein Traum. Ich bin in einer Wirtefamilie aufgewachsen, für mich kam nie etwas anderes in Frage. Und ich finde, es ist der Vorteil der selbständigen Erwerbstätigkeit, dass man selber bestimmen kann, wann man aufhören will.
Wie weiss man das?
Man spürt es – oder man sollte es zumindest spüren! Und natürlich sind äussere Faktoren wie eine finanzielle Absicherung ebenfalls wichtige Bestandteile eines Pensionierungsentscheides. Der Tag des Abschieds kommt auf jeden Fall irgendwann.
Wie gehen Sie damit um, mit diesem Tag des Abschieds?
Im Moment ist es kein Thema für mich. Und danach… ich brauche Herausforderungen, habe Ideen und bin offen für Neues. Nichtstun ist nichts für mich!
Bei Seniors@Work finden sich ja viele Seniorinnen und Senioren, die gerne noch punktuell arbeiten würden. Sie selber bieten ja auch Catering an. Hätten Sie Bedarf an helfenden Händen?
Mit Seniorinnen und Senioren zu arbeiten kann ich mir an Vereinsanlässen vorstellen. Grosse Caterings sind jedoch körperlich sehr anspruchsvoll. Man muss schleppen können, der Betrieb ist dann in aller Regel hektisch und Stressresistenz ist gefragt. Und ehrlich: muss man als Seniorin oder Senior noch schleppen und stressen? Lassen wir solche Dinge doch die Jungen machen!
Aber ich kann mir durchaus vorstellen, ein Projekt anzudenken, in welchem Seniorinnen und Senioren ihre alten Rezepte hervorholen, Kuchen backen und dieser dann in einem Kaffee angeboten werden. Es gibt in Wien etwas Ähnliches namens „Vollpension“. Dort backen Omas und Opas nach überlieferten Familienrezepten z.B. Kuchenhighlights und vieles mehr… Die Gesetzgebung hier in Basel schreibt allerdings vor, dass man nicht daheim Kuchen backen und ins Café mitbringen kann. Er muss vor Ort produziert werden.
Man merkt Astrid Eisenhut-Sattler an, dass ein Denkprozess im Gang ist. Ich bedanke mich sehr herzlich für dieses Gespräch und wünsche ihr viel Spass beim Entwickeln und Umsetzen von neuen Ideen.
Beatrice
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